Kerzenzeit ist immer … Bälle rollen bis in die nächste Generation

Da unterhalten sie sich über das, was automatisch fließt und weitergegeben wird … quasi ohne eigenes Zutun.

„Ohne eigenes Zutun … Lena, wenn man nichts macht, also unternimmt, fließt auch wenig weiter von einer Generation zur nächsten.“

„Wenn man den Kontakt zur Verwandtschaft, zu den Kindern später oder zu den Großeltern schlampen lässt, meinst du, dann wird weniger weitergegeben an Verhalten und an der Art und Weise, wie gedacht wird? … Dann wäre völlig neues Denken möglich, oder etwa nicht …“

Beide überlegen. Chantal meint, dass man eigentlich Moral und das, wie im Grunde gedacht wird, mit der Muttermilch mitbekommt. Die grundsätzliche Ausrichtung eben … wie mutig man ist oder ob man sich bis zum Letzten anstrengt … Sie überlegen weiter, ob es ein Grundgerüst dafür gibt.

„Was findest du an deiner Oma toll oder an deinem Opa? Möchtest du werden wie sie?“

“… werden wie meine Eltern oder wie meine Cousine? Oder wie mein Bruder?“

Wie die Eltern wollen sie nicht sein, wie die Geschwister auch nicht mit Ausnahme der schönen Seiten natürlich. Doch ob man am eigenen Wesen tatsächlich etwas drehen kann, da sind sie sich nicht einig.

„Verändern kann man nur etwas, wenn man ans Eingemachte geht, an die Werte, die hinter der Fassade liegen.“ murmelt Lena.

„Siehst du … die muss man erst mal frei legen …“

„Erkennen, meinst du. Nach dem Warum und Wieso fragen, nach den Zusammenhängen und Verbindungen …“

“Dann versteht man auch, warum jemand Angst hat oder untertänig artig ist …“

„ … oder fleißig bis zum Umfallen ist.“

„ … oder faul mit großer Klappe“

„ oder …“

„Viele Fassaden sind zum Anbeißen schön, doch wenn man dahinter schaut …“

“Leben wir nicht auch in Fassaden … und merken es nicht mal immer? … Und reden und denken im Klischee? …“

“Und merken es nicht einmal, Lena. … Wie schlimm ist das denn, wenn wir funktionieren und nicht einmal merken, dass wir geleitet sind …“

“… vom Zeitgeist, von der Mode, meinst du.“

“… und vom Ball, der von Generation zu Generation weitergegeben wird.“

Jetzt überlegen Lena und Chantal genau, was ihnen imponiert, wenn sie an Oma und Opa, Papa und Mama denken. Ihnen fällt auch ein, was sie abstoßend finden.

“Überall, wo Gefühle dran kleben … Lena, das hat Auswirkungen. … riesengroße manchmal, die bis zu den Kindern und Kindeskindern reichen …“

2 Gedanken zu “Kerzenzeit ist immer … Bälle rollen bis in die nächste Generation

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s