Lena und Chantal ereifern sich. Man darf nur das machen, was man kann? Learning by doing heißt doch Fehler einkalkulieren …
“Wenn der Lehrling die Heizung wartet, achtet sein Chef darauf, dass alles seine Richtigkeit hat. Der Kunde zahlt nie für Fehler. Der Lehrling muss also meisterhafte Arbeit machen …“
“Der Lehrling lernt Schritt für Schritt und was ist mit denen, die ins Wasser geworfen werden, die alles auf einmal können müssen?“
“Wer muss alles auf einmal können? Ausbildungen bauen aufeinander auf oder einzelne Schritte haben miteinander zu tun …“
“Wenn wir Auto fahren, müssen wir fahren können …“
“… müssen wir den Führerschein haben, meinst du wohl. Doch deshalb kann man längst nicht fahren. Die Fahrpraxis soll‘s bringen. Aber erwartet man nicht von allen, die am Steuer sitzen …“
“Erzähl nicht weiter. Mag mir gar nicht vorstellen, in was man hineinrasseln kann, nur weil jemand zwar den Führerschein hat, aber aus irgend einem Grunde besser nicht hinter‘s Lenkrad gehört, trotz Führerschein. Praxis bekommen … auf Kosten anderer …?“
“Fehler … Anfängerfehler … meinst du, diese Fehler baden alle aus? … Jeder ist beständig Anfänger …“
“Ja,ja … Meister fallen nicht vom Himmel …“
“An der Kasse, neulich. Die Packung war beschädigt, eine Weihnachtskugel von acht Kugeln aus der Packung war kaputt. Die Preisreduzierung wegen der zerdepperten Kugel war nicht das Thema, was dem Kassierer Kopfschmerzen zu bereiten schien … teil mal einen Euro durch sieben oder acht, wenn andere zuschauen … Was soll ich sagen, nur die Ruhe bringt’s. Jedenfalls durfte er eigenständig reduzieren, ohne jemanden rufen zu müssen und geklappt hat es auch.“ …
“Ist nicht jeder ein Lehrling bei Dingen, die man nicht tagtäglich macht …?“
“Eigentlich ist der ganze Lebenslauf eine Lehrlingsstrecke … man lernt nie aus.“
Jetzt hatte sich Erna eingemischt.
“Gerade, wenn sie klein sind, sollen sie alles Mögliche machen und lernen. Dann verlieren sie die Lust und sind später zu nichts mehr zu bewegen und gammeln nur herum …“
Protest von beiden, von Lena und Chantal. Sie kennen viele, die in ihrer knappen Freizeit Prospekte verteilen und sonstige Jobs haben. Für‘s Leben lernen, wo sich das Rad immer schneller dreht, wie soll das überhaupt gehen …
„Die Kochrezepte sind anders geworden, Sport wird anders betrieben, mit Schritt-Zählen, Kontrollen und Tabellen … wenn sich zwei unterhalten, ist ganz oft das Handy als Nummer drei dabei … man kann schon fast von Glück sagen, wenn sich noch zwei zusammenfinden und zusammen bleiben …“
“Dabei ist die Nestwärme das Wichtigste… und du bleibst am Üben, damit die Nestwärme die richtige Temperatur behält, für dem einen so und für den anderen so.“
“Man bleibt Laie … sogar auf seinem Lieblingsgebiet. Je mehr man weiß, desto hungriger kann man werden, als on man das Denken nicht stoppen kann …
“Reicht es nicht, wenn die Natur dem Denken Einhalt gebietet?“
“Chancen nutzen …“, brummelt Heinrich aus dem Hintergrund. „Wir sind alle abhängig von Mutter Erde und vom Herrgott. „Dankbar sein …“
Ein wichtiges Thema, der Weg vom Lehrling über den Gesellen bis zum Meister, wobei die meisten Gesellen bleiben, nicht jede/r also Meister/in seines/ihres Fachs werden kann, und das ist auch gut so, und: auch Meister/innen machen Fehler, gerade weil sie eben Menschen und keine Maschinen sind…
Herzliche Morgengrüße
vom Lu
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Maschinen werden gewartet und verbessert, laufen einwandfrei …
Der Mensch könnte aus seinen Fehlern lernen, wird jedoch nie fehlerfrei.
Lieber Lu, ich bin spät dran mit dem Beantworten. Entschuldigung.
Herzliche Grüße Inge
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Das ist vollkommen richtig, liebe Inge, noch ist ein Abstand da zwischen Mensch und Roboter…
Kein Problem! 🌞
Liebe Mittagsgrüße vom Lu
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Was der Mensch dem Menschen ist, können Maschinen und erzeugte Illusionen nicht bewirken. Die Sehnsucht nach dem Echten, nach dem Kern des Lebens dirigiert das Dasein.
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Das klingt sehr weise!
So ist es nämlich…
Liebe Grüße zur Nacht vom Lu
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Dir ebenfalls eine gute Nachtruhe und einen beschwingten Start in den Tag morgen.
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Herzlichen Dank *freu*
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